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Rezensionen AD&D 2nd
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AD&D 2nd SCHWINGEN DES UNHEILS
Ausstattung: AD&D-Universal-Abenteuer für die 7. bis 9. Stufe, DIN A4, 64 Seiten zuzüglich einer Farbkarte.
Die haben einen Vogel... „Hurra, endlich ein hochstufiges Abenteuer für AD&D!“, war mein erster Gedanke, als ich mir Schwingen des Unheils kaufte. Leider war dies auch der letzte positive Gedanke, der mir zu diesem Abenteuer einfiel.
Ich versuche mal die Handlung in mehr als einem Satz zu skizzieren: Die Helden kommen in ein Dorf und werden Zeugen einer öffentlichen Inquisition eines Vogelwesens, welches als Dämon angeklagt wird. Den Helden wird schnell klar, daß hier etwas nicht stimmt und greifen zugunsten des Vogelwesen ein, welches sie in seinen Hort zurückbegleiten, der von echten Dämonen bedroht wird. Dort berichtet man ihnen von den Legenden um den Himmelsfisch, einem Himmelsgefährt, welches sie auf die Wolkenburg eines Riesen, wo sich die Brutstätte der Dämonen befinden, befördern kann. Punkt, aus, Ende. Kein Rätsel, keine Rollenspielansätze bis auf ein paar einfältige, eindimensional wirkende NSC´s, dafür aber Kampfbegegnungen en masse, das selbst Hack´n´Slayern langweilig wird vor Stumpfsinn. Die Handlung ist linear und vorhersehbar, den SC werden keine Möglichkeiten geboten, da alle Abweichungen den Abenteuerausstieg bedeuten würden. Zumindest quantitativ kann ich dem ganzen aber noch was abgewinnen: Auf 64 Seiten werden dem SL zumindest gutes Kartenmaterial sowie eine beiliegende Farbkarte (die Farben sind allerdings gräßlich) zur Seite gestellt, alle Werte der Begegnungen sind an Ort und Stelle zu finden und einige, neue Monster werden im Stile der AD&D-Monsterkompendien vorgestellt.
Beim Probespiel überraschte mich dann allerdings die Leichtigkeit, mit dem die Helden alles plätteten... Irgendwie waren da drei Superhelden zusammengekommen, wie sie das Antlitz Faeruns noch nie gesehen hat. Ein pyromanischer Feuerelementarist, ein Schwertschwinger im Stile He-Mans mit Riesenkraftgürtel und Killerschwert hoch 3 sowie dem Ebenbild Jackie Chans und Bruce Lees in einer Person schafften, ähhh, sagen wir mal, nicht gerade beste Ausgangsbedingungen für Rollenspiel. Einen kleinen Tip zum Ansiedeln in den Vergessenen Reichen habe ich auch noch für alle, die hier schon zugegriffen haben oder es tatsächlich vorhaben: Als gute Region haben sich die Wolkenberge erwiesen, naja gut, den Paß muß man hinzuschummeln, aber was soll´s? Peinlich ist die Namensgebung des Abenteuers (Fast schon so wie die Farbkarte...). So heißt ein Hort der Vogelwesen Tschitschi-Kwaka, klingt vielleicht witzig, aber ist frech geklaut: schließlich heißt der See, an dem das Volk der Inka laut einer Legende geschaffen wurde Titi-Caca. Hust, naja, da weiß man dann auch, wo der Rest der Namen abgekupfert wurde. Nicht gerade mit Ruhm bekleckert und das Kreativitätsniveau weicht hier nicht vom Rest des Abenteuers ab.
Aufmachung ist top, Inhalt ist ´n Flop. Schade, einige gute Ansätze, wie der Anfang oder die Himmelsfisch-Idee, sind erkennbar, aber es wurde nichts draus gemacht, oder besser formuliert: Ein blutiges Gemetzel, welches Rollenspiel schon im Ansatz zerstört und ein Rückfall in uralte D&D-Zeiten darstellt.
[Ingo Schulze]
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