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Rezensionen D&D 3rd
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D&D SPIELLEITERSCHIRM (Rezi I/II)
Ausstattung: Sichtschirm aus Pappe, ca. 4 x DIN A4, beidseitig farbig und ein 8-seitiges Begleitheftchen, Aigo Artikel- Nr. 08434. Meister, ein wenig Rollenspiel, bitte, bitte! Kommen wir zu einem weiteren, wichtigen Meisterutensil bei D&D, dem Spielleiterschirm! Warum ein Bericht darüber? Ganz einfach, er ist nicht mehr in der Spielleiterbox und zu einem eigenen Produkt mutiert. Naja, für 10 Euro darf man auch was erwarten. Der Lieferumfang beinhaltet einen vierseitigen Sichtschirm aus Pappe und einem 8-seitigen Heftchenchenchen. 10 Euro, zwanzig Mark, wie bitte?
Naja, beizeiten ist das gar nicht schlecht, um steuernd in das Spiel einzugreifen. Das funktioniert ja auch umgekehrt, schließlich soll nicht die 5er-Gobbo-Marotte das Grüppchen, was man in 18 Stunden erwürfelt, erarbeitet und zusammengeklaubt hat schon plätten - womöglich nach dreieinhalb Minuten. In Wahrheit dient der Schirm ja ehh nur als Sichtschutz vor der Familienpackung Flips und von daher ist ein vierteiliger Schirm auch besser als der dreiseitige, allein weil er locker den doppelten Platz realisiert ;-) Aus der Abteilung fiese Matente gleich noch ein Tipp, den junge SL mal probieren sollten. Es gibt gerad nix zu tun, die Recken crawlen durch den Dungeon, dann nimm einfach einen Würfel, lasse ihn hinter den Schirm laut polternt rollen und starre schreckenserfüllt (oder nachdenklich) in das Gesicht eines der Spieler, hä hä.... Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass im Inneren natürlich auch wichtige tabellendes Spiels zu finden sind und so schnell ohne großartiges nachschlagen nachgeguckt werden können. Ich persönlich hefte auf die Außenwände gerne Bildchen von Orten und Personen, um sie den Spielern plastischer zu machen. Innen kommen stattdessen sachen wie inaktive NSCs, die aber beizeiten auftauchen können, ausgearbeitet Zufallsbegegnungen in Kurzform, Notizen und mein Konzept. Ich bin doch recht vergeßlich manchereins.
Außen haben wir also ein fettes, etwa 4 DIN A4- Seiten großes Bild im typischen Stil der 3rd Edition, der Name des Künslers fehlt allerdings, welches einen fieses Dungeongemetzel zeigt: Fange ich linksaußen an: Ein Zwerg lauert genauso wie etwas Orkähnliches etwas hinter der Ecke und
harren der Dinge, die da kommen. Doch der Zwerg sollte mehr auf seinen Rücken achten. Aus einem Bodengitter
kommt ein grüner Schein hervor, vielleicht der Grund, welcher die Skelettschar, offensichtlich vor kurzer
zeit erst zerlegt, wieder reanimiert. Lange werden sie aber nicht verweilen, da das zottige Wesen, aus den Tiefen
des Dungeons kommend, kein Untotenfreund ist. In der Mitte des Schirms angekommen werden drei Partymitglieder durch den massiven Angriff von Riesenspinnen auf der einen und Orks auf der anderen Seite gesplittet. Eine Reckin versucht die beiden Gefährten auf das drohende Schicksal der drei aufmerksam machen, die konzentriert über eine frisch geknackte Schatztruhe kauern. Eine Vierte hält noch lässig Wache, was auch dringend nötig ist, da sich aus dem Gang etwas nähert. Etwas höher auf der Treppe wurde gerade ein weiteres Kriegergrüppchen durch das Auftauchen eines roten Drachen am weiteren Vordringen gehindert. Das Motiv ist schon gut gezeichnet und gut gewählt, einige D&D-Spezifika kommen vor, einzig ein Beholder
hätte noch dabei sein müssen. Es folgen Aktionstabellen, die ebenfalls nur selten zu Gebrauch kommen werden, einfach weil meist der gesunde
Menschenverstand ausreicht, die Aktion als "freie", "bewegungsentsprechende", "Standard"
oder "volle" Aktion zu werten - zumindest wenn klar ist, was sich hinter den Begriffen verbirgt. Gut,
schnell im Blick zu haben, wie ein Priester Untote vertreiben kann, könnte schon wieder gut zu gebrauchen
sein, aber das steht auch auf dem jeweiligen Charakterbogen. Und Härte und TP von Gegenständen? Also,
nach zehn Jahren Rollenspiel habe ich diese Tabelle genau null mal benutzt... Alles in allem eine ganz gute Auswahl, aber aus Erfahrung weis ich, dass ich sie eh selten einsetze.
Ohne Titel strahlt mir eine Kampfmatrix entgegen... Etwa zwei Semester Studium der höheren Logik befähigen zur Benutzung dieser "Kampfplanung". Nun ja, vielleicht für Neulinge eine Hilfe. Es folgt ein kleiner Guide zum Erschaffen einer Ansiedlung - aber erstens frag ich mich, warum das nicht im SL-Handbuch steht und zweitens sind die Regeln so allgemein gehalten und lassen Kreativität so wenig Freiraum, dass ich sie gleich aus meinem Hirn gebannt habe. Das Kapitel "Waffen mit Flächenwirkung" läßt mich eher fragend zurück, ob das ganze zu einem Brettspiel gehört oder was? Unnötig, unsinnig, Quatsch. Einzig die Übersichtslisten zu Waffen, Krankheiten und Giften sind wirklich nützlich, sollten aber so auch im SL-Set enthalten sein.
Och jo, tolles Cover, mieses Preis-Leistungsverhältnis, sollte zwar wie in der 2nd der Box beiliegen, aber es ist durchaus marktüblich, es extra zu produzieren - wenn auch meist mit vernünftiger Beilage. Unterdurchschnittlich, aber nicht schlecht!
[Ingo Schulze]
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