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Rezensionen Vampire

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VAMPIRE THE MASQUERADE - GRALSKONVENT I

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Erschienen:

Ausgabepreis:

ISBN:
Romane

Deutsch

David Niall Wilson
Feder & Schwert
1998

24,80 DM / 17,50 Euro

3-931612-53-8

Ausstattung: Buch, 135x210mm, Softcover mit 270 Seiten.

Durch bittere Asche...

Der Lasombra Montrevant sieht endlich die Zeit gekommen, seine Pläne nach Jahren des Wartens und Planens zu realisieren: Nicht mehr als, den legendären "Heiligen Gral" will er für sich und seinen Clan sichern, davon überzeugt, daß der Wein im Kelch, einst mit den Worten "mein Blut für Euch gegeben", auch seiner vampirischen Existenz unendliche Macht sichert.

Er animiert Hugo de Payn dazu, ins Helige Land zu ziehen und die Wege zur von der Christenheit frisch eroberten heiligen Stadt Jerusalem zu sichern, indem er ihm beim Gebet erscheint. Derart animiert organisiert er ein Häufchen Ritter und zieht los.

Der Herrscher Jerusalems, Baldwin, ist beeindruckt von der Schar, weniger durch ihre Masse, denn durch ihre Einstellung. Hat die Gruppe doch zahlreiche Eide abgelegt sowie Reichtum und Frauen auf immer abgesagt. Derartig erfreut über diesen neuen Machtfaktor auf seiner Seite bietet er ihnen die Al-aqsa-Moschee als Quartier an, ein letztes Symbol moslemischer Herrschaft und noch heute umstrittenes Bauwerk.

Während De Payn die Straßen verteidigt und sich der "Orden der Ritter des Tempels Salomo" (kurz: Templer) bewährt, ist auch Montrevant eingetroffen. Erfreut über das Gelingen seiner Pläne, insbesondere da er den Gral in den Gewölben unter der Moschee vermutet, sucht er sich einen der neugewonnen Ritter, Le Duc, und macht ihn nach und nach zu seinem Leibghul.

Auch wenn sich in Jerusalem so gut wie keine andere vampirische Aktivität zeigt, vernimmt er doch den Ruf eines Bruders, der sich als der legendär-wahnsinnige Kli Kodesh entpuppt, eine Person, die schon mit Jesus an einem Tisch speiste und dementsprechend auch uns Sethskindern unter anderem Namen bekannt ist. Welchen, das deutet ein Nebensatz an, aber ich möchte Euch ja nicht die Spannung wegnehmen.

Kli Kodesh entpuppt sich wahrhaftig als einmalig, kann er schließlich unter der Sonne wandeln, gestärkt durch Jesus Blut? Unter den Tempeln macht De Payn eine Entdeckung: eine mysteriöse Sekte, geschützt durch die Hand Roms, treibt dort ihr Unwesen, angeführt von Vater Santos. Als Montrevant schließlich dorthin vordringt, kostet ihn das fast sein Unleben.

So animiert er seine Diener unabhängig voneinander, in die Kellergewölbe vorzudringen. Während de Payn von einer Macht des puren Bösen zurückgedrängt wird und zum ersten Mal in seinem Leben Furcht empfindet, geht es Le Duc geschickter an: Verkleidet als Sektenmitglied schafft er es schließlich sich in das Herz der Sekte zu schleichen.


Das Fazit:

Der größte Kritikpunkt und zugleich eine große Stärke am Buch ist, das Wilson kaum auf den Handlungsort, Jerusalem, eingeht und sich fast ausschließlich auf die Moschee konzentriert. Dadurch ist der Leser zwar etwas enttäuscht - sicherlich hätte man gerne mehr über ein mittelalterliches Jerusalem wissen mögen - aber andererseits bleibt er so auch innerhalb historischer Grenzen und vermag es gar historische Ereignisse in die kainitische Geschichte einzuknüpfen, ohne allzusehr anzuecken.

Auffällig ist auch die Verwendung der Disziplinen, nirgenswo ließt man Präsenz 3 oder Dominate 2, sondern diese werden immer ganz subtil umschrieben und gewirkt, ein Umstand, der mir sehr gefallen hat.

Die Figuren, Montrevant, Kli Kodesh und auch Le Duc, wirken geheimnissvoll, interessant und man ist begierig darauf In toten Sprachen mehr über sie und die Geschichte des Grals zu erfahren.

[Ingo Schulze]

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