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Rezensionen Vampire

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VAMPIRE THE MASQUERADE - GRALSKONVENT III

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Erschienen:

Ausgabepreis:

ISBN:
Romane

Deutsch

David Niall Wilson
Feder & Schwert
2000

24,80 DM / 12,75 Euro

3-931612-78-3

Ausstattung: Buch, 135x210mm, Softcover mit 248 Seiten.

Von verlorenen Träumen...

Willkommen zum dritten Teil der Gralskonvent-Triologie! Erneut wird der Leser auf die Spur des Lasombra-Kainiten Montrovant und seine Suche nach dem heiligen Gral gesetzt. Erinnern wir uns nochmal an das Ende des zweiten Teils, 'In toten Sprachen', zurück. Montrovants Erzeuger, Claudius Euginio, und Kli Kodesh haben einen Kompromiß ausgehandelt. Kli Kodeshs Scherge, der 'Orden der bitteren Asche', werden weiterhin auf die Schätze, Relikte der Menschheit, unter ihnen soll sich der legendäre heilige Gral befinden, aufpassen, während Montrovant über sie wacht und den Kontakt zur Kirche, sein Erzeuger ist Bischof, hält. Montrovants letzter Satz zu Le Duc, seinem Child, ist, wenn Euginio nicht will, dass er sich der Schätze bemächtigt und den Vertrag bricht, muss man eben den Orden dazu bringen, eben dies zu tun.

Die Handlung von "Von verlorenen Träumen" setzt dann erneut einige Dekaden später ein. Der Orden hat offensichtlich den Vertrag gebrochen, indem er überraschend seine Behausung verlassen hat und sich auf der Flucht befindet. Zurückgelassen wurde nur ein junger, ahnungsloser Vampir namens Abraham, der sogleich auch von Montrovant festgesetzt wurde. Aus Wut doch davon überrascht worden zu sein, übergibt er ihm eine Botschaft für Bischof Antonio, Montrovants Kontakt zu Rom, und hängt ihn kopfüber aus dem Fenster (scheint ihm nicht sooo wichtig zu sein, dass der Bischof die Botschaft erhält...).

Während Montrovant mit Le Duc und einem kleinen Trüppchen Sethskinder, rekrutiert aus Überresten des Templer-Ordens, sich an die Verfolgung macht, trifft der Bischof kurz vor Morgengrauen ein und kann den etwas verkokelten Abraham retten... Nach dessen Versorgung und dem Überbringen der Botschaft macht Antonio mit Abraham einen Deal. Dafür, dass er ihn gehen das Leben gerettet hat, verfolgt Abraham Montrovant (in seinen sicheren Tod?).

Da haben wir also insgesamt drei Fraktionen, die durch die Lande ziehen und eher unspektakuläres erleben. So hat Montrovants Gruppe Feindkontakt in einem von einer Magi (?) geführten Klosters, während es Abraham gelingt, die vierte Fraktion zu beobachten: Von Rom ausgesandt machten sich auch das ungewöhnliche Gespann bestehend aus Kirchenmann Lacroix und Vampir-Vampirjäger Noirceuil an die Verfolgung Montrovants.

Natürlich kommt es zum großen (aber enttäuschenden) Showdown im neuen Versteck des Ordens - und der Leser darf sich auf die Blutfluchtriologie freuen, wo einige der hier auftauchenden Charaktere wieder auftauchen werden.

Das Fazit:

Nun zu meinen persönlichen, natürlich subjektiven Eindrücken: So sehr ich bei Teil 1, 'Durch bittere Asche', Autor David Niall Wilson dafür lobte, durch seinen Schauplatz Jerusalem Atmosphäre zu schaffen, so sehr mißlingt es ihm hier - um ehrlich zu sein, es wird nichteinmal deutlich, wo das ganze spielt!

Auch auf die Figuren - mit Ausnahme von Montrovant, den man ja nun schon gut kennt, und Abraham - wird kaum eingegangen und bleiben somit zwangsläufig blaß. Über den Orden der bitteren Asche erfährt man nix außer dem Wissen, dass es sich um massig Nosferatu handelt [Na gut - damit hätten DIE ihre Mission erfüllt! - Ed Wenscher] und Montrovants menschliche Begleiter sagen in etwa zwei Sätze [Immerhin mehr als Darth Maul in Episode 1...! - Ed Wenscher] - trotz cooler Namen; St. Font oder Le Puy. Was haben sie vorher im Templerorden gemacht? Was bringt sie dazu, Montrovant zu dienen? Und vor allem, wie reagieren sie darauf, als sie erfahren, dass er ein Vampir ist (das geschieht nämlich, aber es gibt nur eine laue Reaktion; blutsgebunden sind sie aber auch nicht)? Auch Lacroix und Norceuil hätten Potential: Was hat die beiden zusammengeführt? Warum jagt Norceuil andere seiner Art? Aber man erfährt nicht mal seinen Clan...

Insgesamt also leichte Lektüre, die meist so blaß wie die meisten ihrer Akteure bleibt. Eindeutig ein unwürdiger Abschluß einer gut begonnen Triologie.

[Ingo Schulze]

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