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Veranstaltungen

- 2007
  · Kurzfilmfestival Helmstedt
   

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NACHLESE ZUM 3. FILMFESTIVAL HELMSTEDT

Der Regionalfilm: Märchen, Mythen und Lokalmatadore

Am 02. März 2007 fand im Kino 'Roxy' das dritte Helmstedter Filmfestival statt. Von 18:00 bis 19:45h gab es die fünf ausgewählten Regionalbeiträge, wo eine Jury die Sieger festlegte. Regional meinte hierbei einen Umkreis von 50 km, so dass es einige Braunschweiger sowie einen Werningeroder Beitrag gab.

5. Prinzessin Roxane - Ein neues Märchen, R: Regina Gruse, Hi8, 12.47 min

Wurde von einer Schüler(innen)gruppe realisiert - da nur ein männlicher Schüler verfügbar war, gab es entsprechend viele Frauenrollen bzw. die Damen wurden umgestylt. Es wurde ein typisches Märchen erzählt, wie sich ein Stahlbursche in eine Prinzessin verliebt und zur Hexe geht, um selbst zu einem Prinz zu werden.

Eher laienhaft, trotzdem engagiert. Mit ein bißchen mehr Mühe, hätte man grobe Schnitzer ausbügeln können - z.B. den Bauwagen im Hintergrund der Hexenhütte. Ich hatte eigentlich erwartet, dass Peter Lustig mal rausschaut... Für ein MI-Märchen aber unpassend.

Hier war übrigens die ganze Crew vor Ort.


4. Dosenstern, R: Stefan Möckel, 8mm, 10.44 min

Der Vater ist Hobbyfilmer, der Sohn Punker. Hier ihr erstes gemeinsames Projekt: Dosenstern. So werden in Brasilien aus alten Bierdosen Dosensterne als Aschenbecher gebaut. Im Jugendzentrum Nemo fungieren diese allerdings auch noch als Magic Missile... Originelle Idee.


3. Vie intim du Krüfleisch, R: Anja Hempel, Mini DV, 10 min

KEIN Film für Vegetarier... Hauptdarsteller war ein Stück Rindfleisch, welches erst gemütlich in der Badewanne planscht und sich dann an die Erforschung seiner Umwelt macht, dass ganze mit der Frivolität einer Pariser Tänzerin... Hier besticht ebenfalls die Idee und die Aberwitzigkeit.

Steak als Marionette...


2. Falsch verbunden, R: Johannes Jancke, Mini DV, 20 min

Auf dem zweiten Platz ein Spielfilm, bei dem ein Rentner Catering mit Casting verwechselt und zum 60. Geburtstag seiner Frau etwas ganz anderes bekommt, als gewollt. Ein Film voller Mißverständnisse und filmisch ein Treffen der Generationen.


1. Mise-en-abyme, R: Björn Last, Mini DV, 19 min

Ein Film im Film im Film... Eine außergewöhnliche Erzählperspektive (hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Mise_en_abyme) und der rechtmäßige Gewinner, der durchaus Chancen beim Gesamtcontest gehabt hätte. Es soll ein Film gedreht werden, wobei sich die Schauspielerin verspätet. Doch zum Glück ist auch schon der Kritiker vor Ort, der den Film schonmal vorsorglich verreißt.

Also ein Film im Film im Film... über Film.


Der Helmstedter Filmpreis - Rauskommen, eine naturverbundene Kopfsache!

Der Filmpreis war dann eine reine Zuschauerwertung, wobei zu kritisieren ist, dass die Filme nicht nochmal in Kurzausschnitten in umgekehrter Reihenfolge wiederholt wurden, da die drei besten angekreuzt werden sollten. So hingen die letzten im Gedächnis, die ersten hingegen waren schon halb vergessen.

Die insgesamt 10 Filme wurden in zwei Teilen präsentiert. Die ersten fünf liefen technisch nahezu fehlerfrei, der zweite Teil - anscheinend waren die Geräte heißgelaufen - da reihten sich die technischen Probleme, so dass der Moderator vermutlich Haarausfall bekommen hat...

Ich stelle kurz die Siegerfilme vor, sowie die Schmankerl in punkto Phantastik:

3. Naturverbunden, R: Michael Tewiele, Animation, 10 min

Cooler Trickanimationsfilm über Taxonomen und die Taxonomie. In diesem Trickfilm wird das Betätigungsfeld dieser Wissenschaftler erläutert, so dass es Gil Grisham eine wahre Freude wäre. Auch von mir gewählt.


2. Kopfsache, R: Doron Wisotzhy, 16mm 10 min

Ja, hab ich auch gewählt. Autor muss unter Erfolgsdruck eine Geschichte einreichen und hat keine Ideen. Da fällt plötzlich die Lampe herunter und so flackert die Idee mit einem Mann auf, der ständig Sachen an den Kopf bekommt. Und was zwischendurch eine herzerfrischende Romanze zu sein scheint, hat ein bitterböses Ende!


1. Rauskommen, R: Michael Dörfler, 35mm, 13.30 min

Beim vorletzten Film, der durchaus gelungen ist, wenn ich ihn auch nicht gewählt habe, war klar, dass er ein heißer Favorit war. Ein Ex-Nazi kommt aus dem Gefängnis und bekommt in Friesland vom Verfassungsschutz eine neue Identität samt Ausbildungsplatz verpasst. Leider ist da aber nicht alles so diskret und die alte Tätowierung stört beim Baden. Ob es eine unkonventionelle Lösung gibt?


Außerdem dabei:

Der Junge in der Waschmaschine, R: Tim Großkurth, 35mm, 14.30 min
Ein bitterer Film. In der Familie spricht man nicht mehr miteinander und mangels Unterhaltung setzt sich der Junge vor die Waschmaschine und verfängt sich dort in phantastische Traumwelten.


Der erste Engel, R: Mario A. Conte, 16mm, 15 min

Mein drittes Kreuz. Höchstgeignet für In Nomine Satanis / Magna Veritas-Runden. Ein regnerischer Tag und jemand will sich am Strick aufhängen. Kein Sinn mehr im Leben, keine Hoffnung, keine Zukunft. Doch da erscheint ihm ein Engel und erinnert ihn an die schönen Seiten im Leben. Und gerade als er Hoffnung schöpft, erscheint die Gegenfraktion. Ein Kampf zwischen den Mächten beider Seiten entbrennt und der Film endet... überraschend!!! Herrlich fies!!!


Weiterführende Links:

Diskussion im Forum: GK-Forum / Filmfestival 2007
Website des Filmwettbewerbs: Veranstalter- Homepage

Regionalsieger: mise-en-abyme (mit freiem Soundtrack, DVD für 7 Euro 50.)
Der erste Engel - www.projekt-gold.de

[Ingo Schulze]

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